Chancen gemeinsam nutzen. Die Generalversammlung der GS Die Genossenschaft eG für 2023

In diesem Jahr fand die Generalversammlung der GS Die Genossenschaft eG im Gasthaus Elsken Werner in Lindern statt. Gemeinsam mit Mitgliedern, Mitarbeitenden und Gästen wurde das vergangene Jahr beleuchtet und ein Ausblick auf kommende Herausforderungen und Themen gegeben.

Im Anschluss an die Eröffnung durch den Aufsichtsratsvorsitzenden Thomas Gardewin führten Cord Schiplage, Jana Scholz und Volker Stärk-Wichmann durch die einzelnen Geschäftsbereiche und zeigten die Entwicklung auf.

Im Bereich GS agri folgten die abgesetzten Mengen des konventionellen Mischfutters dem allgemeinen Trend und waren rückläufig. Insgesamt wurden rund 495.000 Tonnen verkauft. Dies sind rund 10.000 Tonnen weniger als im letzten Jahr. Das ist hauptsächlich auf die sinkenden Mengen beim Schweinefutter zurückzuführen. Hier sank der Absatz um knapp 10 % im Vergleich zu 2022. Ähnlich entwickelten sich die Mengen in den Kategorien Rindermast- und Kuhfutter sowie Legehennenfutter. Durch ein neues innovatives Futterkonzept im Bereich Broiler konnten dort die Mengen deutlich gesteigert werden. Perspektivisch wird im Bereich GS agri die stärkere Vernetzung innerhalb der Wertschöpfungskette in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern eine immer wichtigere Rolle in der Sicherung der Marktanteile spielen. Dabei ist das Projekt FutterAllianz mit dem Start im Jahr 2023 eine wichtige Säule des Erfolges der Genossenschaft und hat ihr und ihren Partnern dabei geholfen, die Herausforderungen des Jahres 2023 wie bspw. die Nachwirkungen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und die hohen Energiepreise mit breiter Brust zu begegnen.

Der Bereich GS bio konnte trotz eines schwierigen Marktumfeldes insbesondere im Bereich der Verbandsware seine Absatzmengen auf dem Niveau von 2021 halten und es wurden insgesamt fast 50.000 Tonnen produziert.

Der Bereich GS agri – Landwirtschaft hat seinen Umsatz nahezu auf dem Vorjahresniveau halten können. Die Bereiche Pflanzenschutz und Saatgut konnten im vergangenen Jahr Marktanteile trotz eines stagnierenden Marktes gewinnen. Gerade hier ist der Marktdruck unglaublich hoch, aber der Wille zur Innovation und Weiterentwicklung auch. Deshalb setzt die Genossenschaft auf den Ausbau ihrer Beratungskompetenz und der Serviceangebote. Die Handelsplattform akoro trägt hier ebenfalls zu einer positiven Geschäftsentwicklung bei. Sie hat das Ziel, den Mitarbeitenden mehr Zeit für die Beratung der Kunden direkt auf dem Feld und auf den Höfen zu verschaffen und somit den direkten persönlichen und fachlichen Kontakt zu intensivieren.

Der Baustoffhandel der GS – GS bau – hat im vergangenen Jahr einen Rückgang im Umsatz von 18,9 % auf knapp 33,4 Mio. Euro hinnehmen müssen. Getrieben durch negative externe Einflussfaktoren hat sich auch hier die sogenannte „Bauflaute“ bemerkbar gemacht. Einzig der Bereich Innenausbau konnte die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr steigern. Die Zukunft liegt bei GS bau mit Schwerpunkten auf den Themen serielles Bauen sowie Modernisierung bzw. energetischer Sanierung.

Die GS Raiffeisen-Märkte konnten den Umsatz mit rund 7,9 Mio. Euro um rund 6 % im Vergleich zu Vorjahr steigern. Die schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen haben die Kaufbereitschaft vieler Kunden eingeschränkt. Dennoch konnten die Märkte Marktanteile hinzugewinnen. Besonders positiv ist die Eröffnung des neuen Marktes in Garrel in 2024 zu erwähnen. Der neue Markt wurde mit großem Interesse angenommen und entwickelt sich sehr positiv.

Der Geschäftsbereich GS energie konnte trotz volatiler Energiepreise einen wichtigen Anteil an der regionalen Versorgung mit Energie- und Brennstoffen leisten. Der Absatz stabilisierte sich bei rund 116 Millionen Litern an umgesetzten Mineralölerzeugnissen. Dabei werden vor allem die monatlichen Angebote der Tankstellen mit Shop in Langförden, Cloppenburg und Friesoythe rege nachgefragt.

In der gesamten Genossenschaft wurden neben dem Tagesgeschäft große Entwicklungsschritte unternommen. Von Digitalisierungsprozessen über den Start großer gemeinsamer Projekte wie der FutterAllianz bis hin zur Überarbeitung/Optimierung von Abläufen und Prozessen zeigte die Genossenschaft im vergangenen Jahr, dass die Strategie einer Genossenschaft mit breitem Produktangebot für Mitglieder, Kunden und Menschen in der Region aufgeht und gut angenommen wird. „In jedem Geschäftsbereich“, so betonte Vorstandsmitglied Cord Schiplage in seiner Präsentation, „werden große Anstrengungen unternommen, um unsere Mitglieder und Kunden im Hier und Jetzt zu unterstützen und gleichzeitig über den Tellerrand hinauszuschauen. Wir investieren bereits heute viel Energie und Geld in Zukunftsprojekte, um unsere Mitglieder und Kunden nachhaltig für die Zukunft zu positionieren“.

„Besonders in den aktuell turbulenten Zeiten ist es wichtig, die Zusammenarbeit zu fördern. Wir als GS haben ein starkes Netzwerk aus Mitgliedern und Partnern welches uns hilft, Lösungen anzubieten, die Krisen vorbeugen und abschwächen. Dabei steht immer der nachhaltige Vorteil für den Kunden im Fokus. Das macht uns als Genossenschaft aus und ist – entgegen des angestaubten Images – ein brandaktuelles Thema“ – betonte Vorstandsmitglied Jana Scholz in Ihrem Bericht zu den Geschäftsbereichen. „Die genossenschaftlichen Werte helfen uns dabei, über Einzelinteressen hinweg zu sehen und Lösungen zu entwickeln, die in unserer Region und in unseren Geschäftsbereichen wirklich gebraucht werden.“.

Im Jahr 2023 konnte die Genossenschaft einen Gesamtumsatz von rund 513 Millionen Euro erwirtschaften. Dies ist knapp 5 % unter dem Vorjahr. Jedoch konnte das Jahresergebnis wieder auf das Niveau von 2021 angehoben werden. Für 2024 rechnet Cord Schiplage mit einem leicht rückläufigen Umsatz und einem leicht schwächeren operativen Ergebnis. In einem kurzen Ausblick auf die vorläufigen Ergebnisse der GS-Gruppe konnte er einen stabilen Konzernumsatz von 660 Mio. Euro verkünden. Das Ergebnis vor Steuern sollte sich für die GS Gruppe bei über 10 Mio. Euro einpendeln. Das entspricht einer Umsatzrendite von über 1,5 Prozent.

Zudem standen die zwei Aufsichtsratsmitglieder Reinhard Evers und Mike Wienöbst zur Wiederwahl. Diese wurde bei allen genannten einstimmig von den anwesenden Mitgliedern beschlossen.

Auch das Thema der Fusionsgespräche zwischen der RWG Südoldenburg eG (Emstek / Markhausen) und der RWG Ammerland-OstFriesland eG wurde von Cord Schiplage aufgegriffen: „Im Sinne einer nachhaltigen genossenschaftlichen Entwicklung in unserer Region glauben wir daran, dass die geplante Fusion nicht die Potenziale bietet, die den Mitgliedern der beiden Genossenschaften hilft, den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen. Wir sind davon überzeugt, dass unser Netzwerk und unser Angebot an Dienstleistungen, Produkten und Standorten eine bessere Lösung für die Mitglieder der RWG Südoldenburg eG ist. Wir bieten den Mitgliedern der RWG Südoldenburg eG ebenfalls eine Fusion mit uns an und stehen bei einer Ablehnung der Fusion mit der RWG Ammerland-OstFriesland eG für sofortige Gespräche zur Verfügung.“

(v.l.): Johannes Wiegmann (Mitglied im Vorstand), Bernd Hinrichsmeyer (Stellv. Aufsichtsratsvorsitzender), Thomas Gardewin (Aufsichtsratsvorsitzender), Georg Meyer (Vorstandsvorsitzender), Jana Scholz (Geschäftsführendes Vorstandsmitglied) und Cord Schiplage (Geschäftsführendes Vorstandsmitglied)

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